GEZ, Windows

Okay, mal wieder ein Meinungsblog von meiner Seite:

GEZ

Titel eines Artikels: "Öffentlich-Rechtliche fordern Erhöhung der Rundfunkgebühren"

Ich will hier jetzt nicht mal auf die Erhöhung der Gebühren, welche ich im oberen Bereich der Dreistheit einstufe, reden, aber nur um mal meinen Standpunkt zu vertreten: Ich höre NIE Radio, ich sehe NIE Fernsehn, vor allem keine öffentlich-rechtlichen Sender. Aber ja, richtig, ich besitze Mittel, die es mir ermöglichten, öffentlich-rechtliche Rundfunkmedien zu konsumieren. Und warum? Weil ich keine Wahl habe! Mein Portable Media Player besitzt nun mal eine Radio-Funktion, auch wenn ich sie praktisch nie benutze. Ich überlege gerade.. ach, ändert ja eh nichts, da mein Smartphone internetfähig und somit auch für den Empfang von Radio und TV geeignet wäre. Ja, wäre! Laptop: Internet, PC: Internet + TV-Karte (zum Anschließen von Konsolen, wobei ich die Karte aber auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt habe).. Wie sieht's eigentlich mit der XBox 360 aus?

Und nun? Muss ich diese Möglichkeiten zwangsweise nutzen, nur weil ich dazu in der Lage bin? Muss ich ein Ladendieb sein, weil ich in ein Ladengeschäft gehe? Muss ich Telefonterror betreiben, weil ich ein Telefon besitze? E-Mail-Spammer, weil im Besitz eines E-Mail-Kontos? Virenprogrammierer und Hacker, wegen Programmierkenntnissen? Mörder, weil im Besitz eines Brotmessers? Ihr seht, wie weit man das treiben könnte.

Ich frage mich ja generell, wie so ein System in der heutigen Zeit überhaupt noch überleben kann. Es werden pauschal von jedem Bundesbürger in ganz Deutschland (ausgeschlossen Personen, die einen Antrag auf Befreiung gestellt haben) monatliche Gebühren in der Höhe von gut 17 (nach der Erhöhung gut 18) Euro verlangt, weil man theoretisch dazu in der Lage wäre, einen gewissen Dienst in Anspruch zu nehmen. Warum stelle ich nicht dieses Geschäftsmodell nach, produziere Musik, stelle sie jedem kostenlos zur freien Verfügung, verlange aber dann von jedem Bürger in ganz Deutschland 5,- € monatlich, weil sie meine Musik ja hören könnten? Ich möchte die Person sehen, die dann sagt: "Ja, hey, total tolle Idee. Bin ich dafür!"

Manchmal glaube ich auch, das kommt einfach daher, weil die Sender es einfach nicht auf die Reihe bekommen, ein PayTV-System auf die Beine zu stellen - ähnlich wie Premiere. Ist doch auch nichts anderes, nur dass nur diejenigen die Sender empfangen können, die auch bezahlen. Oder ist es die Angst vor einer Umstellung? Die epidemische Angst, etwas neues auf den Markt zu bringen, weil das aktuelle System ja wunderbar läuft? (Abgesehen von den paar verärgerten Bürgern, die aus rechtlicher Sicht aber kein Problem darstellen. *hust*)

Ich frage mich, wie lange das wohl noch so weiter geht, bis endlich jemand in den höheren Schichten merkt, dass hier etwas nicht so recht ganz in Ordnung ist.

Mit den Pauschalgebühren auf CD/DVD-Brenner, Drucker, Festplatten etc. ist es übrigens das Gleiche. Man lässt ehrliche Bürger dafür bezahlen, dass es Menschen gibt, die etwas tun, was rechtlich nicht erlaubt ist und bei einem aufgedeckten Verstoß u. a. zu Geldstrafen führt. D. h. man zahlt im Vornherein wieder für eine Straftat, die man theoretisch begehen könnte, und wenn man sie begeht, nochmal, aber dann in voller Höhe. Ich muss bei diesem System nicht wirklich nach dem Sinn fragen oder? Ich bezweifle ja die Existenz eines Solchen.

Windows - Metro UI

Und da wär noch ein anderes Thema, das mir auf der Leber liegt. Dieses betrifft hauptsächlich Microsofts neue Orientierung in Richtung Metro Design - also jetzt hauptsächlich Windows 8 und Windows Phone 7.

Und zwar geht es um die Reaktion mancher Leute auf diese Umstellung des Softwarekonzerns. Gegen eine andere Meinung hab' ich freilich nichts. (Ich bin z. B. von der neuen Oberfläche Ubuntus, "Unity", sehr positiv überrascht. Nur um mal zu zeigen, dass ich gerne Sachen aus allen Richtungen ausprobiere und mir eine tiefgreifende Meinung darüber bilde.) Mich irritieren allerdings die etwas dürftig geratenen Argumentationen, die von diesen Leuten kommen.

Beispiel ~ Meckerfaktor: "Bei der neuen Oberfläche von Windows 8 muss man scrollen, um alles zu sehen."

Naaain! Wirklich? Wenn der Bildschirm überfüllt ist, muss man sich die Mühe machen, das Scrollrad der Maus oder das Touchpad mit 2 Finger zu bedienen? Das musste man ja im Startmenü von Windows 95 bis 7 gar nicht nie, wenn die Anzahl der Programme etwas größer wird. Unterschiede zum klassischen Startmenü:

• Früher musste man einen Ordner/ein Untermenü öffnen, bevor man ein Programm öffnen konnte - bei Windows 8 nicht mehr notwendig.
• Früher war das Startmenü so klein wie möglich, jetzt breitet es sich auf den ganzen Bildschirm aus.
• Früher öffnete das Startmenü nur Programme, jetzt zeigt es zusätzlich Informationen wie News, Mails, Tweets, wasauchimmer an, ohne ein Programm dafür öffnen zu müssen.
• Früher waren dort alle installierten Programme zu finden, jetzt lässt sich dieser Bildschirm an die eigenen Bedürfnisse anpassen, so wie die alte Schnellstartleiste oder der Desktop. Alle Programme lassen sich immer noch auffinden, indem man ihren Namen tippt, während das Startmenü geöffnet ist. Diese Suche ersetzt quasi das alte Startmenü, wo alles aufgelistet ist - und ist im Übrigen wesentlich schneller als bisher.

Am Schluss möchte ich noch festhalten, dass das Metro UI von Windows 8 keine alternative Benutzeroberfläche ist, sondern ein überarbeitetes und stark erweitertes Startmenü. Die Beschreibung kommt dem auch recht nahe, wie sich dieser Teil des Betriebssystems anfühlt. Wer das Startmenü also bisher selten benutzt hat, wird auch bei Windows 8 dementsprechend selten mit dem Metro UI in Berührung kommen, außer natürlich man befasst sich damit oder nutzt Metro Apps.

Das UI mag vielleicht Geschmackssache sein, ist es dennoch auf Benutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit ausgelegt. (Anhand eines direkten Vergleichs zwischen Windows Phone und Android in den letzten Tagen hab' ich das auch selbst erleben dürfen)

Ich möchte damit alle Leute, die von Windows 8 und/oder dem Metro-Design nicht ganz so begeistert sind, dazu anhalten, ihre Meinungen bis zu einem Zeitpunkt zurückzustellen, bis sie das System etwas näher kennengelernt, ausprobiert und auch darüber nachgedacht haben, warum Dinge so und so verändert wurden und auch dieses und jenes mit dem bisherigen System vergleichen, um gewisse Elemente besser einordnen zu können, bevor sie ihre negative Meinung über diese Sache dingfest machen.

Danke! Und langer Satz ist übrigens lang.

Ich weiß, nicht jeder hat die Zeit, Lust und Laune die Videos der build-Konferenz von Microsoft anzuschauen, aber sie bringen einem das Ganze wirklich nahe und lassen einem auch verstehen, warum Microsoft diesen Weg geht und welche Gedanken und Ideen dahinter stecken. Ich muss ehrlich sagen, ich stehe hier voll dahinter.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich auch wieder. Ich hoffe, man versteht, was ich hiermit ausdrücken will.

Doei, Andy _o/