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Kommunikation im Internet

Verfasst: 21.01.2013 | Kategorie: Meinungen

Hallo liebe Leser,

die letzten Tage hab ich mich wieder stark dem Thema des Kommunikationssystems zugewandt. Ich hab erste Versuche in PHP unternommen - erfolgreich. Es war mir möglich, Informationen von einem Webserver zum Anderen zu übertragen, ausgehend von einer Webseite. Also zumindest fast, aber das macht nicht viel Unterschied.

Ich hab die Idee mal als Ideensammlung in einer PowerPoint-Präsentation online gestellt und einem kleinen Forum zur Verfügung gestellt. Die Reaktion war durchgehend positiv. Einige hatten eine ähnliche Idee, aber z. B. einfach nicht das Wissen, das technisch umzusetzen. Das hat mich unheimlich angespornt, an meiner Idee festzuhalten und weiterzuarbeiten.

Heute bin ich zufällig auf das Protokoll PSYC gestoßen, das so im Großen und Ganzen dem entspricht, was ich mir vorgestellt hatte. Gut, im Nachhinein habe ich starke Ausprägungen im Bereich Chat gesehen. Z. B. in /-Befehlen à la '/me tut etwas', oder ähnliche Befehle, um anzuzeigen, wer im Chatraum ist etc. Das ist ja nicht wirklich das, was ich suche.

Jedenfalls bin ich durch das Folgen einiger Links auf einige Vereinigungen gestoßen, die es sich zum Ziel gemacht haben, nach Alternativen für Facebook und Co. zu suchen. Dießen heißen "Unlike Me" und "Social Swarm". Dort werden viele Projekte vorgestellt, die eine solche Alternative zu sozialen Netzwerken darstellen.

Und da sehe ich schon ein Problem: Es gibt zu viele Alternativen für meinen Geschmack. Würde sich auch nur die Hälfte davon durchsetzen, hätte man auf dem Markt eine unglaubliche Fragmentierung - schlimmer als sie jetzt mit Services wie Skype, ICQ, Google Talk, Facebook Chat etc. schon ist. Das halte ich nicht wirklich für zielführend.

Ein weiteres Problem, auf das ich gestoßen bin, ist die allgemeine Meinung dort zum Thema Sicherheit und Vertrauen. Es wird kaum eine Technik als wirklich "sicher" angesehen und wäre mit JavaScript (also mit allen Webanwendungen) gar nicht umsetzbar - schlicht wegen der leichten Einsehbarkeit des Quellcodes. Beim Thema Vertrauen werden vor allem dezentrale Netze kritisiert. Jemand setzt einen Server auf und Freunde können diesen Nutzen. Doch würden sich diese Freunde nicht davor fürchten, private Daten auf den Rechnern von Freunden zu speichern, weil sie in der Lage wären, jegliche Kommunikation heimlich mitzulesen?

Laut manchen Leuten wäre ein Kommunikationssystem oder soziales Netzwerk nur dann wirklich sicher, wenn die Daten direkt auf dem Rechner der Nutzer liegen, da sie so eben nicht auf fremden Rechnern liegen, wo jemand anders Zugriff hätte. Allerdings sehe ich dort wieder ein Problem in der Nutzbarkeit und im Komfort des Ganzen. Die Daten liegen auf einem Rechner. Ist dieser ausgeschaltet, hat man keinen Zugriff auf diese Daten. Auch nicht von anderen Rechnern, Smartphones, Tablets oder Sonstigem. Oder geht der Rechner verloren oder defekt, sind alle Daten mit ihm passé. Das ist widerum auch nicht Sinn und Zweck eines solchen Dienstes.

Man sieht, es gibt also noch viel mehr Probleme als die reine technische Umsetzung des Projektes.

Mich wundert es aber auch, dass noch kein Projekt am Laufen zu sein schein, welches meiner Idee zumindest nahe kommt. Alle konzentrieren sich auf Facebook- und Instant Messaging-Alternativen - statt auf ein neues Konzept, das in erster Linie die Fehler von E-Mail ausmerzt und weitere Funktionen einführt. Ein Konzept, das Kommunikation vereinheitlicht. Jedes Kommunikationsmodell basiert schließlich auf dem selben Grundgedanken: Man hat jemandem etwas mitzuteilen. Sei es jetzt sich selbst (Tagebuch), Freunden (Chat, E-Mail...), einer kleineren oder größeren Gruppe (Gruppenchat, Gruppenmail...) oder der ganzen Welt (Blog).

Was wäre, würde man diese Kanäle zu Einem bündeln, das Produkt aber dennoch so schlicht wie möglich hält? Denn ich zweifle einfach am Erfolg von zu Komplexen Produkten. Siehe Google Wave. Ich mochte die Idee, aber ich glaube, die Komplexität des Systems ließ es am Ende scheitern. Das Gegenteil sieht man an Twitter: Ein sehr einfaches Prinzip, wenige Funktionen, aber es ist ein großer Erfolg. Das sollte Zeichen genug sein.

Ein Wort zu den Vereinigungen à la "Unlike Me" noch: Es macht mich froh, dass es Menschen gibt, die nach Alternativen suchen und sich für eine gute Sache zusammentun. Ich bin nur mit dem, was dabei herauskommt, (noch) nicht wirklich zufrieden. Software und Konzepte sind unvollständig, fehleranfällig, Linux-Konsolen-Programme oder gehen an meinen Gedanken vorbei.

In diesem Sinne: Auf Wiederlesen!

Psy

Kommentare

1
»Kitti« am 24.01.2013

Ich bin kein Informagier, aber User und als solcher find ich es traurig, für die Schule (vermutlich ist es auf Unis nicht anders) praktisch auf Facebook sein zu MÜSSEN, weil viele Dinge (Informationen über Veranstaltungen, Aufgaben für ausgefallene Stunden usw.) scheinbar nur noch da geregelt/weitergegeben werden und du als Nichtnutzer/Nichtmitglied der entsprechenden Gruppen deiner Schule die Hälfte nicht mitkriegst. Vom Datenschutz auf FB müssen wir ja gar nicht erst anfangen, nicht umsonst achte ich stark darauf, was wo landet.

Die Idee, Kommunkation (Tagebuch, Chat, E-Mail, Blog) zusammenzufassen, find ich spannend. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, aber wenn mir jemand zeigt, dass es gut funktionieren kann, stürz ich mich gerne darauf.

Adjektive schreibt man übrigens klein öö

2
»Psy« am 24.01.2013

Also Schulverwaltung auf Facebook find ich ja schon krass. Das gehört sich eigentlich nicht öö Einfache Webseite mit Loginbereich tuts da doch auch...

Das mit der Zusammenfassung ist recht einfach erklärt. Sowas gibts mit E-Mail quasi auch schon, ist nur nicht so bekannt und nennt sich Mailinglisten. Man kann sich da in eine Liste eintragen und dann bekommt man automatisch die E-Mails, die irgendwer der Beteiligten an alle in dieser Liste schreibt. Ich finde jetzt leider kein Beispiel für eine öffentlich einsehbare Mailinglist. Aber sowas sollte es eigentlich auch geben, automatisch generiert, dass jeder mitlesen kann.

In der Anwendung stelle ich mir das so vor, dass man beim Erstellen einer neuen Unterhaltung ein Häkchen "[X] Unterhaltung ist öffentlich zugänglich" setzt.

Dazu stelle ich mir auch vor, dass man jede Adresse (an die man sonst die Nachrichten schickt) auch in den Browser eingeben kann. Da wird dann eine Art Visitenkarte angezeigt. Könnte als Ersatz für die Signaturen sein, die sonst oft Firmen haben (die dann bei einer längeren E-Mail-Unterhaltung immer wieder wiederholt wird, bis sie 10, 20 oder 30 mal drin steht und man am Ende mehr Signatur als eigentlichen Text hat. Halte ich eh für Blödsinn öö). Und dort könnten auch öffentliche Unterhaltungen angezeigt werden, was im Grunde einem Blog entspricht, wenn man nur selbst das Recht hat, Nachrichten in dieser Unterhaltung anzulegen.

Und gibt man bei solchen Unterhaltungen auch mehreren Leuten das Recht, Antworten zu schreiben, hat man eine öffentliche Mailinglist.

Und wo ist ein großgeschriebenes Adjektiv? Wenn ich's seh, dann hau ichs. öö

Psai _o/

3
»Kitti« am 24.01.2013

Okay, das war leicht missverständlich ausgedrückt öö Offiziell hat die Schule ne kleine Webseite (von der du aber, insbesonder als Schüler, nicht viel hast) und wir haben Zugriff auf ein Datensystem, wo wichtige Dateien (Stundenpläne, Wahlen der Kurse, Facharbeitszeug) sind.

Die Sachen, die an Schüler (ob Kurs- oder Stufensprecher oder der erstbeste Schüler, der dahergelaufen kommt) weitergegeben werden - wie erwähnt, Hausaufgaben oder Infos zu Veranstaltungen -, werden dann aber nur an EINE Person weitergegeben. Die postet das in der Gruppe und hakt das ab. Der Lehrer auch. Das mag ich nicht.

Okay, du denkst da anders als ich. Zumindest les ich das jetzt so ein bisschen firmenorientiert.. sag ich mal vorsichtig öö Aber wenn ich so drüber nachdenke, wär das ja mal ein erster Schritt. So ne Art... Web 3.0 oder so öö

Da: "[...] am Erfolg von zu >>> Komplexen <<< Produkten" öö

4
»Psy« am 24.01.2013

Ach so, also kommt das Facebookgedingse eigentlich von den Schülern und die Lehrer dulden das nur? o.o

Firmenorientiert will ich hier eigentlich nicht sagen. Das Ganze ist dann ja nur optional und als eine Art Visitenkarte zu sehen, damit Kontaktinformationen an einer zentralen Stelle sind, statt am Ende einer jeden Nachricht von dir. Das kann ja für jeden interessant sein. Aus Privatsphäregründen werde ich das wohl, wenn ich das umsetze, ganz ausschaltbar machen. Kann ich mir gut vorstellen, dass das gewünscht ist. Denn selbst wenn ein Profil leer ist, zeigt es an, dass diese Adresse existiert. Das Problem kann man so unterbinden.

Den Begriff Web 3.0 habe ich kürzlich tatsächlich erst irgendwo aufgeschnappt.. Ich weiß jetzt nur nicht mehr in welchem Zusammenhang. *nachschau* ach ja, "mitdenkende" Webanwendungen. Beispielsweise Google, wenn es Fragen in menschlicher Sprache interpretieren kann und sowas. Zumindest da würd ich es jetzt nicht unbedingt einordnen.

Fehler ist ausgebessert. Danke :) Ich mach solche Fehler eigentlich recht häufig, bemerk es aber in 99% der Fälle sofort und korrigier es gleich.

Btw.: Was hältst eig. davon, nach dem Abschalten von Windows Live mal XMPP auszuprobieren? Einfach nur aus Neugier. o.o

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