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Inne

~ I ~

Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag, legte ich mich erschöpft auf mein Sofa und schloss die Augen. Die heutigen Ereignisse liefen noch einmal vor meinem inneren Auge ab, bevor mein Kopf abschalten und sich auf Entspannung einstellen konnte. Bei aller Gedankenlosigkeit spürte ich, wie ein leichter und kühler Luftzug meinen Körper streifte - wahrscheinlich eine frische Brise aus Richtung des offenen Fensters. Es war ein sehr warmer Tag.

Nach einem Gefühl des Erwachens aus einem wenige Minuten langen Nickerchen öffnete ich wieder langsam die Augen. Es war dunkel. Hatte ich doch so lange geschlafen? Verflixt! Ich wollte doch noch so einiges erledigen, bevor es so spät werden würde. Von mir selbst enttäuscht fasste ich den Gedanken mich sogleich aufzurichten und nach der Uhr zu sehen. Dabei bemerkte ich, dass etwas anders war. Abgesehen vom verschwundenen vertrauten Geruch meiner Wohnung, lag ich nicht mehr auf meinem Sofa. Der Untergrund war wesentlich härter und unnachgiebiger. Ich neigte meinen Kopf schließlich nur zur Seite, um mich um zu sehen. Dabei fuhr mir ein Messer mitten in mein Herz - vor Schreck. Ungefähr zwei Meter links von mir entfernt saß eine Person. Ein Mädchen, zusammengekauert, mit dem Blick in den Boden gerichtet. Sie hatte langes, glattes, schwarzes Haar.

Der Schrecken ließ mich in die Ecke hinter mir zurückweichen und meine Gliedmaßen einziehen. Ich musterte das Mädchen aufmerksam, beobachtete sie mit großen Augen. Wer war sie? Und vor allem: Wo war ich hier? Der Raum, in dem ich mich befand, war klein und schwarz, aber dennoch auf seltsame Art und Weise so ausgeleuchtet, dass man genug erkennen konnte, um sich zu orientieren. Ich saß auf einer Erhöhung, die in etwa der meines Sofas entsprach. Das Mädchen saß ebenfalls auf einer Erhöhung, die allerdings nicht halb so hoch war, verglich man die Höhe mit dem Boden, der zwischen den beiden Erhöhungen lag.

Nach einigen Minuten, die ich nun seelisch gefesselt an diesem Platz verbrachte, traute ich mich zumindest etwas zu bewegen und mich weiter im Raum um zu sehen. Ich traute mich allerdings nicht sehr lange das seltsame Mädchen aus den Augen zu verlieren.

"Wer bist du?", entwich es mir leise aus meinen zitternden Lippen.

"Wer ich bin?", erhielt ich als Antwort, welche einen etwas verwunderten Unterton enthielt. Sie richtete daraufhin ihren Blick in meine Richtung.

Plötzlich wurde es etwas kälter um mich herum. Ich wusste auch gleich, wo die Quelle dieser Kälte lag: Das Mädchen saß nun neben mir auf der selben Erhöhung, auf der ich mich befand und schaute mich mit einem erschreckenden und ebenso hypnotisierenden Blick an. Ich hätte dem Blick nicht ausweichen können, wäre dieser Augenblick nicht im Bruchteil einer Sekunde von Selbst vorbei gewesen.

Ich fand mich daraufhin in meinem eigenen Wohnzimmer, auf meinem eigenen Sofa wieder - in der gleichen Haltung, in der ich der soeben erlebten Situation gegenüberstand. Oder saß. Mein Kopf hatte nun andere Probleme als solche Entscheidungen zu treffen.